|
Mission Frankenhuhn
|
|
Leseprobe
InhaltAusgeknobelt 9
Ausgeknobelt
„Haha-ha!“, lachte Maxime, „traust dich ja sowieso nicht!“ Neckisch lehnte sie am Brückenpfeiler und stachelte ihren Bruder an, was das Zeug hielt. Früher oder später macht der schon was ich will, dachte sie. Denn der Stöpsel tat immer, was sie wollte. „Na? Wird das heute noch was?“ Ungeduldig schubste sie Rüdiger an. Der quiekte: „Aua! Lass das“ und stolperte. Dabei piekte ihn der heiße Kies unter den nackten Füßen. Lieber würde Rüdiger jetzt im Matsch spielen. Am Bach gab es jede Menge davon. Stieg man mit dem Bein hinein, quoll es kitzelnd durch die nackten Zehen. Dabei gab es ein super Pupsgeräusch. Am liebsten wäre er sofort dort hingesaust. Aber … unsicher guckte er Maxime an. Ob sie nachgab? Naja, wohl kaum. Sie bestimmte, was zu tun war. „Lassen wir es besser“, probierte er es noch einmal und meinte damit den Versuch, beim Nachbarn einzubrechen. Maxime stützte genervt ihren kastanienbraunen Lockenkopf ans Brückengeländer. Rüdiger näherte sich im Schneckentempo dem verbotenen Ort. Viel langsamer als der Schwester recht war, denn jetzt verstrich der perfekte Sommermorgen mit sinnlosem Warten. Und warten, ja warten lag der Maxime gar nicht. Sie stöhnte: „Rüdiger, geh schon.“ Der Rüdiger hatte aber keine Lust, schneller zu laufen. Faul sein wollte er. Im Schatten hocken. Natürlich hatte er auch ein wenig Angst. Und schon gar nicht wollte er ständig nach ihrer Pfeife tanzen. „Beweg dich! Hopp! Siehst du? Meine Füße schlagen schon Wurzeln.“ Theaterreif zog Maxime an ihrem Bein. Blöd für Rüdiger, dass diese rotzfreche Göre bei Stein – Schere – Papier gewonnen hatte. Gut für Maxime. Heute durfte sie bestimmen! „Na, siehst du schon was?“ Eigentlich wollte der Rüdiger Dumme Gans! antworten. Doch heraus kam bloß ein gehauchtes: „Noch nicht.“ Der ›dürren Krautstauden‹ gehen langsam die echt guten Schimpfworte aus, dachte Rüdiger. So beschloss er, der zeig ich’s, und tastete sich an der Hofmauer entlang zur Hausecke vor. „Na? Hast du deine Stimme verloren?“ Fürchterlich laut, den staubigen Feldweg entlang bis zum Vierkanthof, schrie Maxime es. Rüdiger wischte sich das pechschwarze Haar aus der Stirn und presste die Lippen aufeinander. Eine Heidenangst hatte er, weil vor ihm das Tor über die halbe Mauer ragte. Wie ein Drache mit aufgerissenem Maul schien der Hof auf ihn zu warten. Nervös zupfte der Rüdiger am Träger seiner blauen Latzhose. Seine käseweißen Knie stießen aneinander. Sie schlotterten, als gäbe es kein Morgen. „Rüdiger, du Feigling.“ Grinsend sah Maxime über ihre gerötete Schulter. „Machst du dir jetzt in die H…?“ Da schnatterte es unter der Brücke. Schwups beugte sich ihr kecker Bubikopf weit über das Geländer. Dass Rüdigers große dunkle Kulleraugen sich zu einem schmalen Schlitz verengten, sie ganz furchtbar böse anfunkelten … das bemerkte Maxime nicht mehr. Sie guckte auf das plätschernde Wasser. Der Bach, der im Sommer meist ein Tümpel war, führte Hochwasser. Darin kämpfte sich eine Entenfamilie stromaufwärts, denn ihr Nest unter der Brücke war zerstört worden. Zweiglein und Grasflechten trieben im Schlammwasser davon. „Arme kleine Entchen“, seufzte Maxime voll Mitleid. Fünf gelbbraune Küken schwammen der Entenmutter nach. „Fester paddeln! Fester!“ … Erhältlich als Softcover inSchwarz/Weiß
|
|
FrankenhuhnHinterlegt im Creativ Depot Für Kinder ab 6 Jahren / und Junggebliebene Was versteckt Omas griesgrämiger Nachbar im alten Hasenstall? Maxime und Rüdiger, zwei freche Stadtkinder wollen es unbedingt wissen. Heimlich schleichen sie in den Innenhof des gruselig wirkenden Gehöfts und befreien das eigenartige Wesen. Ist es ein böses Experiment? Huberbauers gequältes Haustier? Oder gar ein Franken-Monster? Die Zwillinge gehen dem Rätsel auf die Spur. |
2 Antworten auf Franken-Huhn