evelyne als baby

In Mamas Bauch ist es mir zu langweilig geworden. Also beschließe ich im Eiltempo (9 Wochen zu früh) auszuschlüpfen. Was die ersten Besucher zu mir sagten: Mein Onkel meinte ganz sachlich – meine Beine sehen aus wie 15er Schrauben. Und Tante G. findet mich mit 1800 g sehr klein, aber süß. Sie erklärt meiner Mama mit einem breiten Grinsen, im Geschäft habe sie eben ein Sackerl Orangen mit knapp 1,80 kg gekauft. – Was ich davon halten soll? – Ich bin müde und schlafe in meinen Brutkasten, an Schläuchen gehängt ganz allein ohne meine Mama ein. Die darf nämlich gar nicht zu mir. Ist das nicht doof?

Auch Papa macht sich Sorgen, weil ich so winzig bin. Er sagt zu mir, ich soll mich anstrengen rasch groß werden. Nur mir, sagt er das! Vor Mama lässt er sich nichts anmerken. Schnell groß werden, dass hab ich auch vor. Ich will ALLES erkunden, und dabei meinem Herzen folgen. Einige Monate bleib ich im Krankenhaus. Mama kommt mich jeden Tag besuchen, obwohl daheim auf sie meine neun Monate alte Schwester wartet.

– Hab ich nicht die BESTE Mama auf der ganzen Welt! –

Wie du auf dem Bild sehen kannst, hat mich meine Familie ganz schnell, und viel zu gut aufgepäppelt!

Oma+Daniela+Evelyne

Schmidi-Oma hab ich zum ersten Mal im Krankenhaus gesehen. Sie trug eine Liste bei sich. Ich hab sie sofort ganz super lieb gehabt. Fast jedes Wochenende waren wir bei ihr, und sie hatte immer für uns Zeit. Immer!

Entschuldige, Hast du mich gerade was gefragt? Was auf der Liste stand, möchtest du wissen? Sofort? Na, du bist aber neugierieg. Ich mags dir sagen. Da standen Namen – Barbara, Anja, Theresa … und Evelyne!

Ja, du liest schon richtig Evelyne. Auf dieses winzige – e – war ich immer stolz, weil Schmidi-Oma den Namen vorschlug, den meine Eltern sofort mochten, und mich darum auch so tauften:

Evelyne – und nicht Evelyn

Doch wie du erkennst, hab ich das – e – irgendwann im Laufe der Zeit verloren. Einfach so. Schwups weg wars. Von heute auf morgen! Blöd nicht wahr?

manuel als kleiner hosenmatz

Das ist mein kleiner Bruder. Mama und Papa haben Manuel aus dem Krankenhaus geholt. Ich weiß nicht wer ihn dort verloren hat! – Der Storch vielleicht? Ich bin aber sehr froh darüber. Der kleine Windelmatz ist voll süß. Daniela und ich streiten, wer ihn mehr lieb hat. Mama meint, sobald er das Köpfchen selber hält, dürfen wir ihn das Fläschchen geben, und auch beim Wickeln helfen. – Und das machen wir dann auch. – Ich beschließe sofort, dass ich Manuel immer beschützen möchte. Er ist mein kleiner Bruder. Meiner! Na schön, der Daniela gehört er auch, aber nur der stinkende Teil. Soll die ihn halt wickeln!

Was ich in der Zwischenzeit Neues gelernt habe:
Schneidet man die Saiten einer Gitarre mit der Schere durch, dann macht es ein lustiges Geräusch!

 

 

 

 

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